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Pigmente

Pigmente sind natürlich gewonnene Farbpartikel, welche beispielsweise zum Abtönen von Wandfarben und -lasuren, aber auch Kalk- und Lehmputzen eingesetzt werden können. Die ungiftigen Pigmente sind in einer großen Farbvielfalt erhältlich, untereinander mischbar und lassen Oberflächen lebendiger wirken.

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Merkmale

Unsere natürlichen Farbpigmente sind licht- und kalkecht und frei von Konservierungsmitteln. Die mit Pigmenten angereicherte Farbe sorgt für lebendige Oberflächengestaltungen und die Farbwirkung kann abhängig von den herrschenden Lichtverhältnissen variieren ohne durch Lichteinwirkung zu verblassen. Die Erd- und Mineralpigmente sorgen für sanfte Farbtöne und sind problemlos untereinander mischbar, wodurch das ohnehin schon große Farbspektrum noch erweitert wird.

Herstellung von Pigmenten

Die natürlichen Erd- und Mineralpigmente werden je nach Farbton unterschiedlich gewonnen. Einige Pigmente können in ihrer ursprünglichen Form verwendet werden, andere werden durch Brenn- oder Rostprozesse von anderen natürlichen Materialien gewonnen oder durch eine Mischung mit Marmormehl hergestellt.

Arten von Pigmenten

Ocker-Pigmente
Durch natürliche Verwitterungsprozesse von eisenhaltigen Mineralien und Steinen entsteht Ocker. Gelblicher Ocker ist sehr verbreitet auf der Welt und erhält seine Färbung durch Eisenoxidhydrat, während roter Ocker durch Brennen von gelbem Ocker entsteht.

Terra di Siena-Pigmente
Terra die Siena ist ein natürliches Erdpigment, welches im Mittelmeerraum, aber auch in Teilen von Deutschland vorkommt. In seiner Naturform ist es gelb, kann jedoch durch Brennen rot werden. Im Gegensatz zu den Ocker-Pigmenten enthält Terra di Siena einen gewissen Anteil an Silikaten.

Umbren-Pigmente
Umbren sind natürliche Erdpigmente, welche ihre Farbgebung Eisenhydraten mit Tonerdsilikaten und Manganoxidhydraten verdanken. Je nach Gewichtung dieser Bestandteile fällt die Farbgebung unterschiedlich aus. Da Umbren Mangan enthalten wirken sie in Ölfarben trocknungsbeschleunigend.

Umbra grünlich dunkel
Zur Gewinnung dieses Pigments werden grüne Mineralpigmente mit Marmormehr gemischt.

Ultramarin-Pigmente
Durch Erhitzen von Ton, Schwefel und Soda werden diese natürlichen Mineralpigmente gewonnen. Durch verschiedene Brenntemperaturen werden verschiedene Farbtöne erreicht, welche als kalkbeständig gelten. Mit Ultramarinen gefärbte Kalkprodukte müssen jedoch innerhalb von 24 Stunden verarbeitet werden. Ultramarine sind lichtecht und wetterbeständig, jedoch nicht säurefest, wodurch sie im Außenbereich nur bedingt einsetzbar sind.

Spinell-Pigmente
Spinelle gehören zu der Mineralklasse der Oxide und kommen in der Natur eher selten vor. In ihrer reinen Form sind die farblos. Sie erhalten ihre Farbe durch regional unterschiedliche Beimischungen von Chrom, Zink, Kobalt, Eisen oder Mangan, welche allesamt jedoch eher blass gefärbt sind. Spinell-Pigmente werden technisch hergestellt, indem die natürlichen Spinelle mit Metallsalzen versetzt und anschließend gebrannt werden. Durch den Brennvorgang werden die Metalle fest mit den Spinellen verbunden, wodurch sehr satte Farben entstehen.

Titanweiß Rutil-Pigmente
Dieses Pigment wird aus dem natürlichen Mineral Rutil gewonnen und zeichnet sich durch seine besonders starke Deckkraft aus.

Chromoxidgrün-Pigmente
Durch Erhitzen von Kaliumdichromat und Schwefel entsteht Chromoxid. Dieses Pigment zeichnet sich durch seine hohe Deckkraft, seine Härte, sowie seine Licht- und Wetterechtheit aus.

Eisenoxidpigmente
Eisenoxidpigmente werden über eine Fällungsreaktion aus wässriger Eisensulfatlösung gewonnen. Sie sind sehr färbekräftig und feinteilig. Die gelblichen und orangen Pigmente sind Eisen(III)-oxide, das braune Pigment enthält zusätzlich Eisen(II)-oxid und die roten Pigmente werden durch das Brennen von gelben Eisen(III)-oxiden gewonnen. Dabei werden die gelben Pigmente bei Temperaturen von 180 °C bis 800 °C geröstet, wobei sie Wasser verlieren und sich rot färben. Bei dem schwarzen Pigment handelt es sich um ein magnetisches Mischoxid aus Eisen(II)- und Eisen(III)-oxiden.

Anwendungsbereiche

Mit Pigmenten angereicherte Farbe kann sowohl im Innen- als auch im Außenbereich angewandt werden. Ausnahmen stellen dabei die Pigmente Ultramarinblau, Ultramarinviolett, Lithopone, Casseler Braun und Rebschwarz dar, welche nur im Innenbereich angewandt werden können.

Verarbeitung von Pigmenten

Vorbereitung
Nachdem die benötigte Menge an Pigmenten abgewogen wurde, wird das Pigmentpulver mit Wasser angerührt. Dabei verwendet man ca. halb so viel Wasser wie Pigmentpulver (z.B. 500 ml Wasser auf 1 kg Pigment). Die Pigmente und das Wasser müssen daraufhin klümpchenfrei mit einem Handrührgerät oder einem Rührholz vermengt werden bis sich eine zähflüssige Mischung gebildet hat. Dabei ist darauf zu achten auch die am Boden und in den Kanten des Mischgefäßes klebenden Pigmente mit einzurühren.
Daraufhin kann die Pigmentmischung in die Farbe gegeben und mit einem Rührgerät gleichmäßig eingerührt werden.

Auftrag
Die angerührte Farbe kann nun mit Pinsel oder Bürste aufgetragen werden.
Zu beachten ist, dass mit Pigmenten angereicherte Farbe beim Trockenvorgang erheblich aufhellt. Man sollte sich also bei Streichvorgang nicht von der sehr viel dunkleren Farbe verunsichern lassen.

Volltonfarbe herstellen mit Pigmenten

Volltonfarben lassen sich in jedem beliebigen Farbton anmischen und bestellen. Meist wird jedoch nur eine geringe Menge Farbe benötigt und das individuelle Mischen der Farben ist sehr kostspielig. In diesem Abschnitt erklären wir kurz, wie man mit Hilfe weniger Rohstoffe seine eigene, individuelle Volltonfarbe herstellen kann.

Man braucht:

  • Pigmente
  • Kreide
  • Ein Bindemittel (Wandlasur oder Farbenleim)
  • Wasser
  • Küchenwaage
  • Löffel
  • Mischgerät (z.B. Küchenmixer)

 

Rezepte

1. Variante: Farbenleim als Bindemittel
Mit diesem Rezept lässt sich eine Leimfarbe herstellen, welche sich auch ideal als Fingerfarbe für Kinder eignet. Für ein ideales Ergebnis sollte man die Farbe vor Benutzung über Nacht abgedeckt stehenlassen.

  • 800 g Pigment(e)
  • 200 g Kreide
  • 30 – 60 g Farbenleim
  • 1 l Wasser

 

2. Variante: Wandlasur als Bindemittel
Mit diesem Rezept lässt sich eine Farbe herstellen, welche von der Festigkeit her einer Kaseinfarbe nahekommt und von der Geschmeidigkeit her mit einer Leimfarbe vergleichbar ist.

  • 800 g Pigment(e)
  • 200 g Kreide
  • 50 – 80 g Wandlasur Bindemittel
  • 1 l Wasser

 

Temperafarben
Aus den obigen Rezeptmischungen lassen sich durch Zugabe von trocknenden Ölen Temperafarben herstellen. Mit steigendem Gehalt bewirken die Öle eine intensivere Pigmentfärbung und bessere Wischfestigkeit. Für 1 kg Farbpulver empfehlen sich etwa 50 – 300 ml Öl, welches erst nach der Quellung der Farbe unter kräftigem Rühren untergemischt wird.

Hinweis: Die angegebene Wassermenge kann je nach verwendetem Pigment variieren und muss ggf. noch erhöht werden. Auch die Menge des Bindemittels muss an das jeweilige Pigment angepasst werden. Eine feste Regel gibt es auch hier nicht, jedoch lässt sich sagen, dass Erdpigmente für gewöhnlich mit dem geringsten angegebenen Bindemittelanteil auskommen, während Eisenoxide und Ultramarine die höchste angegebene Menge benötigen und die Spinellpigmente sich dazwischen einordnen. 

Zubereitung
 Im ersten Schritt werden die pudrigen Inhaltsstoffe miteinander gemischt und anschließend in das Wasser gegeben und so lange verrührt, bis keine Klümpchen mehr vorhanden sind. Daraufhin muss die Mischung mindestens eine Stunde quellen und ein weiteres Mal kräftig umgerührt werden. Mit einem Probeauftrag wird anschließend die Geschmeidigkeit geprüft und ggf. noch etwas Wasser hinzugegeben. Der Farbauftrag sollte dünn und geschmeidig sein.

Hinweis: Für den Probeauftrag empfiehlt sich ein Stück saugfähiger Paketkarton. Auf diesem wird die Farbe aufgetragen und nach kurzer Anziehzeit trockengeföhnt. Anschließend wird mit einem Finger oder einem weichen Tuch geprüft wie stark die Farbe abfärbt. Wenn sie dies gar nicht oder in geringem Ausmaß tut ist sie ausreichend gebunden und kann weiterverarbeitet werden. Falls sie stark abfärbt sollte man ihr noch etwas Bindemittel-Wasser-Gemisch ohne Pigmente beimischen, bis sie die gewünschte Festigkeit hat.

Reichweite
Pro m² werden ca. 150 g Pulvergemisch (Pigmente und Kreide) benötigt. Die mit den aufgeführten Rezepten angemischten Farben reichen also für etwa 8 m² Fläche.

Konservierung / Lagerung
Die angerührten Farben sind kühl gelagert einige Tage haltbar. Fügt man dem Gemisch 1 – 2 % Teebaumöl hinzu, so verlängert sich die Haltbarkeit auf mehrere Wochen. Zur Lagerung empfiehlt es sich die Farboberfläche mit Plastikfolie abzudecken, um die Bildung einer Kruste zu vermeiden. Außerdem können die hergestellten Farben eingefroren und daraufhin einmal aufgetaut und wiederverwendet werden.

Entsorgung
Farbreste dürfen nicht im Abwasser entsorgt werden. Im eingetrockneten Zustand können Farbreste im Hausmüll entsorgt werden.

Merkmale Unsere natürlichen Farbpigmente sind licht- und kalkecht und frei von Konservierungsmitteln. Die mit Pigmenten angereicherte Farbe sorgt für lebendige Oberflächengestaltungen und die... mehr erfahren »
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Pigmente

Merkmale

Unsere natürlichen Farbpigmente sind licht- und kalkecht und frei von Konservierungsmitteln. Die mit Pigmenten angereicherte Farbe sorgt für lebendige Oberflächengestaltungen und die Farbwirkung kann abhängig von den herrschenden Lichtverhältnissen variieren ohne durch Lichteinwirkung zu verblassen. Die Erd- und Mineralpigmente sorgen für sanfte Farbtöne und sind problemlos untereinander mischbar, wodurch das ohnehin schon große Farbspektrum noch erweitert wird.

Herstellung von Pigmenten

Die natürlichen Erd- und Mineralpigmente werden je nach Farbton unterschiedlich gewonnen. Einige Pigmente können in ihrer ursprünglichen Form verwendet werden, andere werden durch Brenn- oder Rostprozesse von anderen natürlichen Materialien gewonnen oder durch eine Mischung mit Marmormehl hergestellt.

Arten von Pigmenten

Ocker-Pigmente
Durch natürliche Verwitterungsprozesse von eisenhaltigen Mineralien und Steinen entsteht Ocker. Gelblicher Ocker ist sehr verbreitet auf der Welt und erhält seine Färbung durch Eisenoxidhydrat, während roter Ocker durch Brennen von gelbem Ocker entsteht.

Terra di Siena-Pigmente
Terra die Siena ist ein natürliches Erdpigment, welches im Mittelmeerraum, aber auch in Teilen von Deutschland vorkommt. In seiner Naturform ist es gelb, kann jedoch durch Brennen rot werden. Im Gegensatz zu den Ocker-Pigmenten enthält Terra di Siena einen gewissen Anteil an Silikaten.

Umbren-Pigmente
Umbren sind natürliche Erdpigmente, welche ihre Farbgebung Eisenhydraten mit Tonerdsilikaten und Manganoxidhydraten verdanken. Je nach Gewichtung dieser Bestandteile fällt die Farbgebung unterschiedlich aus. Da Umbren Mangan enthalten wirken sie in Ölfarben trocknungsbeschleunigend.

Umbra grünlich dunkel
Zur Gewinnung dieses Pigments werden grüne Mineralpigmente mit Marmormehr gemischt.

Ultramarin-Pigmente
Durch Erhitzen von Ton, Schwefel und Soda werden diese natürlichen Mineralpigmente gewonnen. Durch verschiedene Brenntemperaturen werden verschiedene Farbtöne erreicht, welche als kalkbeständig gelten. Mit Ultramarinen gefärbte Kalkprodukte müssen jedoch innerhalb von 24 Stunden verarbeitet werden. Ultramarine sind lichtecht und wetterbeständig, jedoch nicht säurefest, wodurch sie im Außenbereich nur bedingt einsetzbar sind.

Spinell-Pigmente
Spinelle gehören zu der Mineralklasse der Oxide und kommen in der Natur eher selten vor. In ihrer reinen Form sind die farblos. Sie erhalten ihre Farbe durch regional unterschiedliche Beimischungen von Chrom, Zink, Kobalt, Eisen oder Mangan, welche allesamt jedoch eher blass gefärbt sind. Spinell-Pigmente werden technisch hergestellt, indem die natürlichen Spinelle mit Metallsalzen versetzt und anschließend gebrannt werden. Durch den Brennvorgang werden die Metalle fest mit den Spinellen verbunden, wodurch sehr satte Farben entstehen.

Titanweiß Rutil-Pigmente
Dieses Pigment wird aus dem natürlichen Mineral Rutil gewonnen und zeichnet sich durch seine besonders starke Deckkraft aus.

Chromoxidgrün-Pigmente
Durch Erhitzen von Kaliumdichromat und Schwefel entsteht Chromoxid. Dieses Pigment zeichnet sich durch seine hohe Deckkraft, seine Härte, sowie seine Licht- und Wetterechtheit aus.

Eisenoxidpigmente
Eisenoxidpigmente werden über eine Fällungsreaktion aus wässriger Eisensulfatlösung gewonnen. Sie sind sehr färbekräftig und feinteilig. Die gelblichen und orangen Pigmente sind Eisen(III)-oxide, das braune Pigment enthält zusätzlich Eisen(II)-oxid und die roten Pigmente werden durch das Brennen von gelben Eisen(III)-oxiden gewonnen. Dabei werden die gelben Pigmente bei Temperaturen von 180 °C bis 800 °C geröstet, wobei sie Wasser verlieren und sich rot färben. Bei dem schwarzen Pigment handelt es sich um ein magnetisches Mischoxid aus Eisen(II)- und Eisen(III)-oxiden.

Anwendungsbereiche

Mit Pigmenten angereicherte Farbe kann sowohl im Innen- als auch im Außenbereich angewandt werden. Ausnahmen stellen dabei die Pigmente Ultramarinblau, Ultramarinviolett, Lithopone, Casseler Braun und Rebschwarz dar, welche nur im Innenbereich angewandt werden können.

Verarbeitung von Pigmenten

Vorbereitung
Nachdem die benötigte Menge an Pigmenten abgewogen wurde, wird das Pigmentpulver mit Wasser angerührt. Dabei verwendet man ca. halb so viel Wasser wie Pigmentpulver (z.B. 500 ml Wasser auf 1 kg Pigment). Die Pigmente und das Wasser müssen daraufhin klümpchenfrei mit einem Handrührgerät oder einem Rührholz vermengt werden bis sich eine zähflüssige Mischung gebildet hat. Dabei ist darauf zu achten auch die am Boden und in den Kanten des Mischgefäßes klebenden Pigmente mit einzurühren.
Daraufhin kann die Pigmentmischung in die Farbe gegeben und mit einem Rührgerät gleichmäßig eingerührt werden.

Auftrag
Die angerührte Farbe kann nun mit Pinsel oder Bürste aufgetragen werden.
Zu beachten ist, dass mit Pigmenten angereicherte Farbe beim Trockenvorgang erheblich aufhellt. Man sollte sich also bei Streichvorgang nicht von der sehr viel dunkleren Farbe verunsichern lassen.

Volltonfarbe herstellen mit Pigmenten

Volltonfarben lassen sich in jedem beliebigen Farbton anmischen und bestellen. Meist wird jedoch nur eine geringe Menge Farbe benötigt und das individuelle Mischen der Farben ist sehr kostspielig. In diesem Abschnitt erklären wir kurz, wie man mit Hilfe weniger Rohstoffe seine eigene, individuelle Volltonfarbe herstellen kann.

Man braucht:

  • Pigmente
  • Kreide
  • Ein Bindemittel (Wandlasur oder Farbenleim)
  • Wasser
  • Küchenwaage
  • Löffel
  • Mischgerät (z.B. Küchenmixer)

 

Rezepte

1. Variante: Farbenleim als Bindemittel
Mit diesem Rezept lässt sich eine Leimfarbe herstellen, welche sich auch ideal als Fingerfarbe für Kinder eignet. Für ein ideales Ergebnis sollte man die Farbe vor Benutzung über Nacht abgedeckt stehenlassen.

  • 800 g Pigment(e)
  • 200 g Kreide
  • 30 – 60 g Farbenleim
  • 1 l Wasser

 

2. Variante: Wandlasur als Bindemittel
Mit diesem Rezept lässt sich eine Farbe herstellen, welche von der Festigkeit her einer Kaseinfarbe nahekommt und von der Geschmeidigkeit her mit einer Leimfarbe vergleichbar ist.

  • 800 g Pigment(e)
  • 200 g Kreide
  • 50 – 80 g Wandlasur Bindemittel
  • 1 l Wasser

 

Temperafarben
Aus den obigen Rezeptmischungen lassen sich durch Zugabe von trocknenden Ölen Temperafarben herstellen. Mit steigendem Gehalt bewirken die Öle eine intensivere Pigmentfärbung und bessere Wischfestigkeit. Für 1 kg Farbpulver empfehlen sich etwa 50 – 300 ml Öl, welches erst nach der Quellung der Farbe unter kräftigem Rühren untergemischt wird.

Hinweis: Die angegebene Wassermenge kann je nach verwendetem Pigment variieren und muss ggf. noch erhöht werden. Auch die Menge des Bindemittels muss an das jeweilige Pigment angepasst werden. Eine feste Regel gibt es auch hier nicht, jedoch lässt sich sagen, dass Erdpigmente für gewöhnlich mit dem geringsten angegebenen Bindemittelanteil auskommen, während Eisenoxide und Ultramarine die höchste angegebene Menge benötigen und die Spinellpigmente sich dazwischen einordnen. 

Zubereitung
 Im ersten Schritt werden die pudrigen Inhaltsstoffe miteinander gemischt und anschließend in das Wasser gegeben und so lange verrührt, bis keine Klümpchen mehr vorhanden sind. Daraufhin muss die Mischung mindestens eine Stunde quellen und ein weiteres Mal kräftig umgerührt werden. Mit einem Probeauftrag wird anschließend die Geschmeidigkeit geprüft und ggf. noch etwas Wasser hinzugegeben. Der Farbauftrag sollte dünn und geschmeidig sein.

Hinweis: Für den Probeauftrag empfiehlt sich ein Stück saugfähiger Paketkarton. Auf diesem wird die Farbe aufgetragen und nach kurzer Anziehzeit trockengeföhnt. Anschließend wird mit einem Finger oder einem weichen Tuch geprüft wie stark die Farbe abfärbt. Wenn sie dies gar nicht oder in geringem Ausmaß tut ist sie ausreichend gebunden und kann weiterverarbeitet werden. Falls sie stark abfärbt sollte man ihr noch etwas Bindemittel-Wasser-Gemisch ohne Pigmente beimischen, bis sie die gewünschte Festigkeit hat.

Reichweite
Pro m² werden ca. 150 g Pulvergemisch (Pigmente und Kreide) benötigt. Die mit den aufgeführten Rezepten angemischten Farben reichen also für etwa 8 m² Fläche.

Konservierung / Lagerung
Die angerührten Farben sind kühl gelagert einige Tage haltbar. Fügt man dem Gemisch 1 – 2 % Teebaumöl hinzu, so verlängert sich die Haltbarkeit auf mehrere Wochen. Zur Lagerung empfiehlt es sich die Farboberfläche mit Plastikfolie abzudecken, um die Bildung einer Kruste zu vermeiden. Außerdem können die hergestellten Farben eingefroren und daraufhin einmal aufgetaut und wiederverwendet werden.

Entsorgung
Farbreste dürfen nicht im Abwasser entsorgt werden. Im eingetrockneten Zustand können Farbreste im Hausmüll entsorgt werden.

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