Um der Entstehung von Schimmel vorzubeugen, ist es wichtig die Zusammensetzung des Raumklimas besser zu verstehen, da dies maßgeblich für die Ansiedlung von Schimmelpilzen ist.
Das Raumklima setzt sich aus der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit zusammen, welche von ersterer abhängig ist. Je höher die Temperatur der Raumluft, desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Je höher die relative Luftfeuchtigkeit ist, desto eher kondensiert sie an kalten Oberflächen. Die kalte Oberfläche senkt das Energieniveau- also die Temperatur der Luft- herab und die relative Luftfeuchtigkeit steigt schlagartig an. Erreicht die Sättigung der Luft 100% bilden sich Wassertropfen.
Die Verwendung von geeigneten Baustoffen und das richtige Lüftungsverhalten können das Kondensieren von Luftfeuchtigkeit und damit die Wahrscheinlichkeit von Schimmelentstehung senken.
Maßnahmen zu Schimmelvorbeugung
Dämmung und Baustoffe
Eine Maßnahme, die die Kondensation von Luftfeuchtigkeit an Außenwänden verhindern soll, ist die Wärmedämmung. Jedoch sollte hier beachtet werden, dass die Verwendung von synthetischen Dämmstoffen die Schimmelbildung begünstigen, da ihnen die diffusionsoffenen Eigenschaften von ökologischen Baustoffen, wie Kalk und Lehm, fehlen.
Oberflächenmaterialien
Durch die Verwendung bestimmter Oberflächenmaterialien ist es möglich, den Schimmelpilzen ihre Nahrungsgrundlage zu entziehen. Allen voran ökologische Baustoffe wie Kalk und Silikat eignen sich zur Schimmelvorbegung. Kalk und Silikat haben diffusionsoffene Eigenschaften und verhindern somit das Anstauen von Feuchtigkeit. Des weiteren bestehen sie, im Gegensatz zu den häufig verwendeten Gipskartonplatten und Papiertapeten, nicht aus Zellulose, der Nahrung von Schimmelpilzen.
Schon gewusst?
Sumpfkalkfarbe bietet Schimmel, aufgrund seines stark basischen Milieus, keine Nahrungsgrundlage.
Lüften
Für Sie zum Downloaden und Ausdrucken: Wichtige Hinweise zum richtigen Lüften in Wohnräumen
Richtig zu Lüften ist elementar, um Schimmel in Wohnräumen vorzubeugen. Generell ist es wichtig regelmäßig zu lüften, das heißt 2- 4 Mal am Tag für 5- 10 Minuten. Die Fenster sollten hierbei nicht gekippt werden (Dauerlüftung), sondern vollständig offen stehen (Stoßlüftung). Auch der Zug zwischen den Räumen sollte durch offene Türen gewährleistet werden, um einen vollständigen Luftaustausch zu erreichen. So wird die Feuchtigkeit der Raumluft nach außen transportiert. Während des Lüftens sollten die Heizkörper ausgestellt sein, um Energieverschwendung zu vermeiden. Nach dem Lüften stellen sie diese wieder an, um einem Auskühlen der Wände entgegen zu wirken. Die ideale Raumtemperatur von aktiv genutzten Räumen liegt bei ca. 20 °C (Wohnzimmer, Kinderzimmer). In Räumen wie Schlafzimmer oder anderen selten genutzten Räumen ist eine Temperatur von 16-18 °C ausreichend. Da in diesen Räumen die Kondensationswahrscheinlichkeit höher ist, sollten die Möbel ca. 10 cm Abstand zur Wand haben. Da der Keller recht kühl ist und kalte Außenwände hat, sollte im Sommer die Lüftung in der Nacht erfolgen, um zu vermeiden, dass die feuchte, warme Luft von außen eindringt und sich an den kalten Wänden niederschlägt. Im Winter sollte häufiger auch tagsüber gelüftet werden.