Holz ist biologisch abbaubar und kann durch pflanzliche und tierische Organismen, insbesondere Pilze und Insekten, Schaden nehmen.
Holz als nachwachsender, natürlicher Rohstoff ist ein beliebter Baustoff im Innen- und Außenbereich. Es hat viele positive Eigenschaften: Es ist lange haltbar, besitzt eine hohe Druckfestigkeit und gleichzeitig eine hohe Elastizität. Es sogt durch seine diffusionsoffene Beschaffenheit für ein gutes Raumklima. Außerdem bewirkt es eine angenehme Wohnatmosphäre, dämmt Schall und eignet sich aufgrund seiner schlechten Wärmeleitfähigkeit als Wärmedämmung. Dabei ist die Haltbarkeit von Holz aufgrund seiner biologischen Eigenschaften dennoch begrenzt. Da es biologisch abbaubar ist, können pflanzliche und tierische Organismen, insbesondere Pilze und Insekten, Holz angreifen und nachhaltig schädigen oder zerstören.
Tierische Holzschädlinge und holzschädigende Pilze
Die häufigsten Holzschädlinge in Mitteleuropa sind Nagekäfer (umgangssprachlich auch „Holzwurm“), der Hausbock und der Splintholzkäfer, der ausschließlich Laubholz, bevorzugt Parkett, befällt. Außerdem relevant sind Holzwespen und Holzameisen.
Der Holzwurm legt kleine Fraßgänge in Nadel- und Laubholz an. Er findet bei 55 % Holzfeuchte beste Bedingungen und stellt bei Holzfeuchten unter 10 % seine Entwicklung ein. Größere Schäden treten erst nach langem oder sehr intensivem Befall aus.
Der Hausbock, dessen Larven sich von Kernsplintholz ernähren, legt sehr breite Fraßgänge an, die jedoch oft lange unbemerkt bleiben. Diese Bohrgänge sind teilweise nur noch durch dünne Zwischenwände voneinander getrennt und mit hellem Bohrmehl gefüllt. Dadurch sind die Schädigungen durch den Hausbock oft massiv und werden spät bemerkt.
Wenn Holzbauteile längere Zeit durchfeuchtet sind, können sich Pilze und Schimmelschäden in Gebäuden bilden. Es existieren zahlreiche unterschiedliche Pilze, was die Diagnose schwierig macht. Grundsätzlich kann man in holzverfärbende Pilze, die keine schädigende Wirkung auf das Holz haben, und holzzerstörende Pilze, die das Holz zersetzen und zerstören, unterscheiden. Während holzverfärbende Pilze nicht präventiv chemisch bekämpft werden sollten, gehen von holzzerstörenden Pilzen ernst zu nehmende Gefahren aus.
Der gefährlichste Gebäudepilz ist der Echte Hausschwamm. Er kann auch trockene Gebäudeteile und sogar Mauerwerk durchdringen, überlebt jahrelang auch bei schlechten Wachstumsbedingungen und führt zu schweren Schäden. Diese Schäden sind meist nicht mehr sanierbar und betroffene Bauteile müssen vollständig beseitigt werden.
Der Kellerschwamm bevorzugt Nadelhölzer und gilt als typischer „Neubaupilz“, da er Holzfeuchten von 50 – 60 % bevorzugt und sich schnell ausbreitet. Er kann zur vollständigen Zerstörung der befallenen Holzbauteile führen.
Außerdem relevant sind Porenschwämme, Blättling, Eichenporling und Moderfäule. Pilze können die Gebäudesubstanz stark angreifen und damit zu großen wirtschaftlichen Schäden führen. Ihre Bekämpfung wird durch die starke Verbreitung des Mycelgeflechts in den Bauteilen stark erschwert.
Schimmelpilze zählen nicht zu den holzzerstörenden Pilzen, können jedoch in Innenräumen aufgrund ihres allergenen Potenzials zu vielfältigen Problemen führen. Weitere Informationen zu Schimmel in Wohnräumen finden Sie in unserer Themenwelt „Schimmel“.
Was sind Holzschutzmittel und zu welchem Zweck werden sie verwendet?
Holz, das im Neubau oder der Altbausanierung für tragende Konstruktionen eingesetzt wird, muss gegen den Befall durch Schädlinge und Pilze geschützt werden. Ebenso sollen andere Bauteile vor Schäden oder sichtbaren Verfärbungen bewahrt werden.
Holzschutzmittel gehören zu den Materialschutzmitteln und sind Wirkstoffe oder Zubereitungen, die den Befall von Holz und Holzerzeugnissen durch holzzerstörende oder holzverfärbende Organismen verhindern oder einen bereits vorhandenen Befall bekämpfen. Holzschutzmittel werden laut Verordnung (EU) Nr. 528/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Mai 2012 über die Bereitstellung auf dem Markt und die Verwendung von Biozidprodukten definiert als „Produkte zum Schutz von Holz, ab dem Einschnitt im Sägewerk, oder Holzerzeugnissen gegen Befall durch holzzerstörende oder die Holzqualität beeinträchtigende Organismen, Insekten einbegriffen. Diese Produktart umfasst sowohl Präventivprodukte als auch Kurativprodukte.“ 2014 erfolgten Ergänzungen und Neuerungen bezüglich dieser Regelungen mit der Änderungsverordnung Nr. 334/2014.
Es gibt wasserlösliche Holzschutzmittel auf Basis von Salz (z.B. Fluorsilikate, Fluorwasserstoff, Borsalze, Chromverbindungen, Arsenverbindungen, Ammoniumverbindungen), Holzschutzmittel mit wasseremulgierbaren Substanzen (Alkylammoniumverbindungen, Tridemorph, Kupfer-HDO), Holzschutzmittel auf der Basis von Steinkohleteerölen (Carbolineum) und lösemittelhaltige Holzschutzmittel.
Konventionelle Holzschutzmittel enthalten große Mengen an chemischen Substanzen (Biozide), die tief ins Holz eindringen. Biozidhaltige Holzschutzmittel vernichten gezielt Holzschädlinge wie Insekten, Pilze oder Bakterien. Ihre Wirkweise ist sehr unterschiedlich und greift meist unmittelbar in den Organismus ein. So kann beispielsweise das Nervensystem der Zielorganismen gelähmt oder ihre Vermehrungsfähigkeit stark eingeschränkt werden.
Biozidhaltige Rezepturen, die vorbeugend oder bekämpfend gegen Holzschädlinge wirken, dürfen nur von Fachleuten verarbeitet werden und sind im Baumarkt nicht frei verkäuflich. Im Baumarkt erhältliche Holzschutzmittel sind „harmlosere Rezepturen“ und tragen oft ein RAL-Gütezeichen, das einer freiwilligen Selbstverpflichtung der Herstellerfirmen entspringt, Wirksamkeit und gesundheitliche Unbedenklichkeit zu gewährleisten und für Produkte ohne allgemeine bauaufsichtliche Zulassung vergeben wird. Diese wollen in der Regel gegen holzverfärbende Bläuepilze wirken. Natürliche biologische Holzschutzmittel erhalten keine bauaufsichtliche Zulassung und werden nicht mit dem RAL-Gütezeichen ausgezeichnet, da diese ausschließlich an Biozid-Produkte vergeben werden.
Wie wirken konventionelle Holzschutzmittel auf Umwelt und Mensch?
Die Wirkweise, mittels Bioziden Holzschädlinge anzugreifen, macht herkömmliche Holzschutzmittel per se gefährlich für Mensch, Tier und Umwelt. Zusätzlich zur schädigenden Wirkung für das menschliche Nervensystem sind manche Holzschutzmittel großenteils unwirksam, da Anstriche nur in die oberen Schichten des Bauteils gelangen und so Schädlinge, die sich in tieferen Holzschichten eingenistet haben, nicht erreicht werden können.
Biozide Wirkstoffe können bei Menschen Allergien und Hautreaktionen wie Sensibilisierung hervorrufen sowie teilweise auch auf das Hormongleichgewicht wirken (mehr zu Wohnraumgiften finden Sie in hier). Einige Wirkstoffe stehen unter dem Verdacht, Krebserkrankungen zu verursachen. Besonders in den letzten Jahren werden vermehrt Wirkstoffkombinationen eingesetzt, deren Zusammenwirken noch nicht ausreichend erforscht ist. Flüchtige organische Verbindungen (VOCs) dünsten aus vielen Produkten in hoher Konzentration aus und können insbesondere bei gut isolierten Gebäuden deutlich länger andauern und Einfluss auf unseren Organismus nehmen.
In Altbauten finden sich nicht selten hohe Belastungen durch chemische Holzschutzmittel, die in vergangenen Jahrzehnten entweder wegen eines Schädlingsbefalls oder vorbeugend aufgetragen wurden. Beim Neubau werden alternative – giftfreie – Holzschutzmittel nach wie vor nur selten eingesetzt. Besonders in den 60iger bis 90iger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden neue synthetische Produkte recht unbedarft eingesetzt, sodass viele Altbauten bis heute stark mit Giftstoffen belastet sind. Dazu gehören Formaldehyd, Lösemittel, Pestizide und Fungizide, Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Chlor-Ausdünstungen.
Welche alternativen Holzschutzmittel gibt es?
Das Umweltbundesamt empfiehlt, möglichst auf chemischen Holzschutz zu verzichten und anstelle dessen grundsätzlich baulich konstruktivem Holzschutz und Alternativverfahren den Vorzug zu geben, um Belastungen von Innenräumen, Mensch und Umwelt mit potenziell gefährlichen Mitteln zu vermeiden. Dies beginnt mit der Wahl des richtigen Holzes, über baulich konstruktive Maßnahmen bis hin zu Modifikationsverfahren, um Holz unempfindlicher gegenüber Schädlingen, Verschleiß und Feuchtigkeit zu machen.
Nachhaltiger, umweltschonender und für den Menschen ungefährlicher Holzschutz setzt nicht auf die Verwendung von Giften. Umweltschutz und der Schutz der Gesundheit von Mensch und Tier stehen dabei im Vordergrund, während der Schutz des Holzes gewährt wird. Unterschieden werden Maßnahmen bei aktivem Befall durch Holzschädlinge und präventive Schutzmaßnahmen.
Konstruktiver Holzschutz
Konstruktiver Holzschutz ist ein bewährtes Präventivmittel. Dazu gehören die Wahl eines Holzes mit einer relativen Feuchte von weniger als 20 % und die insektendichte Ausbildung von Hohlräumen, damit diese keine Nistmöglichkeit finden. Eine diffusionsoffene Konstruktion geneigter Dächer und von Außenwänden, guter Wetterschutz durch die Fassade und dichte Abschlüsse aller Fenster, Türen, Schächte für Haustechnik etc. zählen ebenfalls zum konstruktiven Holzschutz. Wesentlich ist hier die atmungsaktive Konstruktion, damit sich keine Witterungsnässe, Innenraumkondensate oder andere Feuchtigkeit am Bauteil sammeln kann. Gut durchgetrocknetes, langsam gewachsenes Holz mit geringem Splintholzanteil aus einheimischem Anbau sollte bevorzugt verbaut werden. Holzbauteile dürfen keine Berührungspunkte mit Zement haben, da dieser Feuchtigkeit anzieht. Lehm und Kalk schützen das Holz vor Feuchtigkeit.
Heißluftbehandlung gegen Insektenbefall
Als giftfreie Behandlung eines Insektenbefalls bei großen zusammenhängenden Holzkonstruktionen hat sich beispielsweise die Heißluftbehandlung etabliert. Durch die Erhitzung des Holzes mit mobilen Brennern auf 80 – 120°C sterben die Schadinsekten ab, da sich Eiweiße bei über 55°C, die auch in den am ungünstigsten gelegenen Balken erreicht werden, nicht halten können. Kunststoffteile müssen vor der Behandlung durch Heißluft geschützt werden. Insbesondere bei unausgebauten Gebäuden und Dachstühlen ist die Methode bewährt, auch schwer erreichbare Bauteile werden erreicht. Da das Verfahren absolut ungiftig ist, kann das Gebäude direkt weiter bewohnt werden, es ist auch für Nahrungs- und Futtermittellager zulässig.
Einzelne ungünstig gelegene Bauteile, z.B. Balken in der Fassade, können mit Heißluft nicht zuverlässig behandelt werden. Hier ist eine zusätzliche Injektion von Borsalzpräparaten oder anderen unbedenklichen Holzschutzmitteln angeraten.
Giftfreie Holzschutzmittel
Behandelnde Holzschutzmaßnahmen sollten stets nur zusätzlich zu konstruktiven Maßnahmen zum Einsatz kommen. Der Begriff „Ökologische Holzschutzmittel“ oder „Biologische Holzschutzmittel“ ist nicht geschützt, bezeichnet aber im Allgemeinen Holzschutzmittel, die ohne Biozide wirken. Üblich sind heute Borsalze und Produkte, die Kristallisationsvorgänge im Holz auslösen.
Bei tragenden Konstruktionen muss außerdem die bauaufsichtliche Zulassung geklärt werden, da natürliche Holzschutzmittel in der Regel keine solche Zulassung für den vorgeschriebenen vorbeugenden Holzschutz nach DIN besitzen.
Borsalze sind toxikologisch relativ unbedenklich, vergleichbar etwa mit Kochsalz. Mit Borsalz behandelte Hölzer sind für holzzerstörenden Pilze und Insekten unattraktiv. Für befallene Hölzer ist eine Behandlung mit Borsalz jedoch nicht ausreichend. Es eignet sich als vorbeugender Holzschutz beispielsweise für Dachstühle oder Zäune, wobei die behandelten Hölzer durch Oberflächenbehandlung (z.B. mit Standölfarbe oder Holzlasur für Außen) vor Witterungseinflüssen geschützt werden müssen, da es sonst zu Auswaschung des Borsalzes kommt. Zudem können teilweise Verfärbungen des behandelten Holzes auftreten, weshalb Borsalzpräparate eher nicht für sichtbare Holzbauteile geeignet sind.
Die umweltfreundlichen ungiftigen Holzschutzprodukte von Masid verändern die Holzstruktur. Bei der Entwicklung von WOOD-BLISS und HM1 machte sich die Firma Masid die Kenntnisse über das Fraßverhalten von Holzschädlingen wie Nagekäfern und Hausböcken zu Nutze. So wird durch einen Kristallisationsvorgang das Splintholz so verändert, dass es wie Kernholz wirkt und für diese nicht mehr als Nahrungsquelle erkennbar ist. Beide Anstriche, die auch aufgespritzt werden können, stärken zudem die Struktur des Holzes und verbessern den Brandschutz. Es werden nachwachsende mineralische und pflanzliche Stoffe verwendet.
WOOD-BLISS 1 von Masid ist ein insektizid- und pestizidfreies Mittel und schützt das Holz vorbeugend gegen Insekten und Pilze aller Art, Verwitterung und Feuer und bekämpfend gegen Hausbockbefall, Schimmel, Pilze (auch Hausschwamm) und Termiten. Es verfügt außerdem über eine Sperrwirkung gegen Schadstoffe wie Lindan und PCP, die aus bereits behandelten Hölzern austreten können. WOOD-BLISS ist für Allergiker geeignet, lebensmittel- und bienenecht und auf natürlichem Wege hochwirksam. Es kommt insbesondere bei Fachwerk, Dachgebälk, Bauholz und Balken, also allgemein „grobem Holz“, zur Anwendung.
HM 1 eignet sich durch seine holzfestigenden Eigenschaften bestens für die Altbausanierung. Es wirkt vorbeugend gegen Insekten und Pilze aller Art und bekämpfend gegen holzschädigende Insekten, insbesondere Holzwürmer (Anobien), und Färbepilze wie Bläue. Es ist in geschlossenen Räumen verwendbar, für Allergiker geeignet, bienen- und lebensmittelecht und eignet sich damit bestens für die Behandlung von Möbeln, Fußböden, Decken- und Wandverkleidungen sowie Kinderspielzeug.

