Das Holz sollte bereits mindestens drei Tage vor Verlegebeginn in dem für den Boden vorgesehenen Raum gelagert werden, damit es sich akklimatisieren kann. Die Dielen sollten weiterhin erst kurz vor der Verarbeitung ausgepackt und harmonisch nach Maserung und Farbe angeordnet werden. Mindestens drei Tage vor Beginn der Verlegearbeit sollte ein angemessenes Raumklima (ca. 20 °C, Luftfeuchte zwischen 40 und 60 %) geschaffen werden und vor dem Verlegen sind die geltenden Verabeitungsvoraussetzungen nach VOB Teil C DIN 18202 Parkettarbeiten zu prüfen und einzuhalten. Der Untergrund muss trocken, staub- und fettfrei, ganzflächig tragfähig und eben sein. Zu diesem Zweck kann es notwendig sein eine Spachtelung vorzunehmen, um Hohlstellen zu minimieren. Falls die Gefahr von aufsteigender Feuchtigkeit besteht, muss eine Feuchtsperre nach DIN 18336 eingebaut bzw. aufgebracht werden. Dies kann beispielsweise bei nicht unterkellerten Räumen, Betondecken und nicht beheizten Garagen der Fall sein. Bei der Verlegung auf Lagerhölzern kann dies z. B. eine 200µ Folie sein, welche im ganzen Raum ausgelegt wird. Massivholzböden können aber auch schwimmend verlegt oder verklebt werden. Unabhängig von der Verlegeart sollten die einzelnen Holzdielen immer versetzt verlegt werden, damit die volle Tragfähigkeit des Bodens gewährleistet werden kann. Die letzte Diele einer Reihe wird passend zugeschnitten, wobei das abgeschnittene Dielenstück als erstes Stück der nächsten Reihe verwendet wird. Auf diese Weise entsteht meist automatisch eine gewisse Unregelmäßigkeit. Die einzelnen Verlegemöglichkeiten sind hier nochmal aufgeschlüsselt.
Auf Lagerhölzern / Holzunterboden
Bei alten Holzbalkendecken oder bereits vorhandenen Unterkonstruktionen ist darauf zu achten, dass die Balken waagerecht und die Abstände zwischen den einzelnen Balken so geartet sind, dass sie der Tragfähigkeit des zu verlegenden Bodens entsprechen. Bei neu erstellten Unterkonstruktionen empfiehlt es sich zur Trittschalldämmung Hanffaserdämmstreifen unter die Lagerhölzer zu legen. Die Lagerhölzer bilden dabei eine ökologische Alternative zum herkömmlichen Estrich. Alternativ können die Dielen auch direkt auf dem alten, vorab gereinigten Holzboden verlegt werden. In diesem Fall müssen die Dielen quer zur Richtung der alten Dielen verlegt und auf eine wandangrenzende Fuge zur Be- und Hinterlüftung geachtet werden. Als Trennlage bzw. Trittschalldämmung wird ebenfalls Hanffilz, Rollkork oder Ähnliches ausgelegt. Beträgt die Deckbreite quer zur Längsrichtung mehr als 8 m, so ist es empfehlenswert einen Korkstreifen als Bewegungsfuge einzubauen.
Während der Montage empfiehlt es sich die Hölzer mit Latten und Nägeln gegen Verrutschen zu sichern und der Abstand der Hölzer sollte längsseits zur Wand etwa 8 – 10 cm betragen. Die Abstandklötze für die Randfugen müssen nach der Verlegung sofort entfernt werden.
Massivholz vollflächig verkleben
Die Verlegereife des Bodens ist vor Beginn der Verlegung zu prüfen. Bei einem Estrich sollte immer eine Restfeuchtemessung (CM Messung) durchgeführt werden und die Angaben des Klebstoffherstellers sind genau zu befolgen.
Zulässige Restfeuchtegehalte bei Estrichen:
Unbeheizte Estriche:
- Zementestriche < 2,0 CM-%
- Calciumsulfatestriche < 0,5 CM-%
Beheizte Estriche:
- Zementestriche < 1,8 CM-%
- Calciumsulfatestriche < 0,3 CM-%
Zur Verklebung der Dielen empfiehlt sich ein lösemittelfreier, elastischer und schubfester Parkettklebstoff. Dank der schubfesten, elastischen und materialgerechten Verklebeweise verringern sich die Schubspannungen zwischen Massivholzdielen und Unterboden, wodurch diese Methode auch für anspruchsvollere Hölzer wie Ahorn und Buche geeignet ist.
Mit einer Klebepistole oder einem Zahnspachtel wird der Kleber auf den Untergrund aufgetragen und die Dielen anschließend gut in das Klebstoffbett eingedrückt, damit die Dielenrückseite vollständig mit dem Kleber benetzt wird. Bei vielen Holzarten können ein nachträgliches Anklopfen und Beschweren der Dielen notwendig sein. Auch beim Verkleben gilt es einen ausreichenden Mindestabstand zur Wand von mindestens 15 mm einzuhalten.
Bei Trockenestrichen sind die Angaben des Estrichherstellers, sowie des Klebstoffherstellers genau zu beachten, da dort eine besondere Vorgehensweise gefragt ist und nicht immer vollflächig verklebt werden kann. Gegebenenfalls muss dann mit einer Entkopplungsmatte gearbeitet werden muss.
Massivholz schwimmend verlegen
Bei der schwimmenden Verlegung wird komplett ohne Kleber oder Schrauben verlegt, einzig eine Trittschalldämmung wird vor dem Verlegen der Dielen ausgebreitet. Vor allem geeignet ist diese Verlegungsart bei Untergründen, die lediglich ein geringe Aufbauhöhe für Unterbaukonstruktionen zulassen. Dies schließt eine Fußbodenheizung aus. Durch die Trittschallunterlage entsteht aber eine zusätzliche Schicht, welche gegen Wärme dämmt und den Schall reduziert. Beim Verlegen werden zunächst etwa 3 Dielenreihen zusammengeführt, bevor der Abstand zur Wand justiert wird. Zu diesem Zweck werden Keile zwischen Fußboden und Wand in einem Abstand von etwa 15 mm platziert. Dieser Abstand gewährleistet, dass das Holz später gut arbeiten kann. Dies ist auch der große Vorteil an der schwimmenden Verlegung: Da ohne Schrauben und Klebstoffe gearbeitet wird, kann der Boden sich (bei ausreichenden Fugen zur Wand) problemlos ausdehnen und auch schwinden. Gleichzeitig ist keine Gesundheitsbelastung durch Klebstoffe zu befürchten.